LES REINES PROCHAINES - BLUT - REVIEWS



Les Reines Prochaines - Blut (Das Dosierte Leben - Reh-Rezensionen, August 2013)

"Wer den Kreiseln eine unwiderstehliche Hymne widmet, hat schon ein Alleinstellungsmerkmal. Dies bestätigt sich mit divenhafter Attitüde und Flying-Lizards-mäßiger Musik im Geiste einer postmodernen Dreigroschenoper. "Ich bin in einem Alter, wo ich nie weiß, ob es das letzte Mal ist" oder "Lick me with your mothertongue" zeugen von einer Originalität, die ihresgleichen sucht und entfernt bei Stereo Total wieder findet, wenngleich hier mehr Virtuosität und Artistik dabei ist. So werden die nächsten Zwanziger Jahre klingen, glitzernd, chansonesk, Tingel, Tangel. Keck, schlau, keß, frech, frivol ("Take my hymen") präsentiert sich hier ein Werk, das volle Aufmerksamkeit verlangt, das anstrengend, perfumesk und voller Tubas ist, eine einzige variantenreiche Bohemian Rhapsody. Sind Sie bereit für sie, Dandy, ach so Dandy der Sie sind???"
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Les Reines Prochaines - Blut (Rokko's Adventures, Rokko, Juli 2013)

"Wow, hier wird ein ordentlich buntes Spektrum aufgeschlagen: Chanson, osteuropäische Klangwelten, teils mit deutschem Gesang, politisch angesprühte Marschmusikanleihen, Stücke, die von ihrem Hörspielcharakter leben, affektierte Theaterschauspielerinnenstimmen, die dann wieder im richtigen Moment gebrochen werden. Eine wilde Abenteuerfahrt!"
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Les Reines Prochaines - Blut (fiber. werkstoff für feminismus und popkultur, Laura Wösch, Juni 2013)

"Wenn sich eine Band nach 25 Jahren künstlerischer Zusammenarbeit trotzdem noch nicht um die eigene Achse dreht, dann hat sie den Dreh wohl heraus oder einen Pakt mit der Zeit geschlossen. Und wer meint, Les Reines Prochaines hätten sich mit ihrem jüngst erschienenen Album nur sprichwörtlich ausgeblutet, der_die irrt. Vieles findet eben ein Ende und dann beginnt etwas Neues. Und so sehen die vier in Basel lebenden Musikerinnen sowie Performance- und Konzeptkünstlerinnen der Zeit, nach dem der letzte Blutstropfen gefallen sein wird, eher gelassen entgegen. Nein, sie freuen sich darauf, endlich etwas hinter sich lassen zu können und trotzdem nichts kaschieren zu müssen. Deswegen zelebrieren Les Reines Prochaines auf ihrem neuen Album "Blut" ihr Alter und ihr Ego. Vieles durfte dann glücklicherweise aber doch bleiben wie es war. Konzeptuell folgen die vier Schweizerinnen weiterhin ihrer Maxime "alleine denken ist kriminell" und singen somit eine Lobeshymne auf ihre künstlerische Zusammenarbeiter als Kollektiv. Alle liefern sich aus, keine lehnt sich zurück oder gibt Verantwortung ab. So entstehen Texte auf Deutsch, Englisch und Spanisch, die wie trotzige, absurde, manchmal abgeklärte Rezitationen daherkommen. Da findet das "Alter Ego sich selbst und verkleidet sich als Ich", findet die Gerichtetheit im Kreisverkehr ihre Bestimmung, stellt sich das postmoderne Subjekt im Tango "Identität" die Frage nach dem Sinn und wünscht sich sein_ihr Ego schlussendlich gänzlich weg. Chanson, Zirkus- oder Weill'sche Klänge umspielen diese teilweise kuriosen, absurden und radikalen Texte. Das ist manchmal so entsetzlich simpel, oft beschämend mitreißend oder einfach so wunderbar angenehm, wie es feministische Musik eben sein sollte, egal nach wie viel Zeit."
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Les Reines Prochaines - Blut (Freistil - Felix, Juni 2013)

Auf dem jungen Wiener queer-feminstischen unrecords-Label (demnächst mehr dazu) scheinen die Schweizer Pionierinnen von Les Reines Prochaines bestens aufgehoben. Die goscherten, älteren Schwestern treiben seit einem Vierteljahrhundert ihr kollektives Unwesen, verbinden seit jeher Punk mit Polka, Kabarett mit Chanson, Performance mit Bildender Kunst – immerhin war in den Anfangsjahren Pipilotti Rist mit an Bord. Auf Blut geht es auf bewährte, also unberechenbare Weise u.a. um Themenkreise des häuslichen Alltags (Sonntag ist Bratentag, Unsere Hecke), um die Geschichte von Monika und die Problematik: Ich bin in einem Alter, wo ich nie weiß, ob es das letzte Mal ist. Flott vorwärts geht’s hier zus Sache, pointierte Texte verbinden die Songs – und irgendwo mittendrin formulieren Die Nächsten Königinnen den grandiosen, mehrdeutigen Befehl Lick me with your mothertongue. Geh, leck, sind die immer noch kämpferisch, poetisch und pfiffig zugleich.
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Knallbunte Kabarett-Königinnen (Der Bund - Lena Rittmeyer, 25.04.2013)

Les Reines Prochaines sind zurück: unverschämt und skurril wie eh und je. Neben dem neuen Bühnenprogramm gibts auch einen Dokfilm zu sehen. [...]
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Royale Frauenpower (Schweizer Illustrierte - Anina Rether, 31.03.2013)

Fünfundzwanzig Jahre dauert sie nun schon, die Regentschaft von Les Reines Prochaines. Ein nahezu biblisches Alter für eine Frauenband. Doch Michèle Fuchs, Fränzi Madörin, Muda Mathis und Sus Zwick geben sich so ungezähmt und schräg, so schnoddrig und gnadenlos wie in den Anfängen, als die Band mit ihrer frechen Mischung aus Punk, Kabarett, Performance und undogmatischem Feminismus für Furore sorgte. [...]
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Les Reines Prochaines “Blut” (Der Schallplattenmann bloggt... - TheNoise, 28.03.2013)

Ein bisschen Balkangedöns, ein wenig Schlager-Schunkelgroove; deutsch-englisch-spanisches Sprachgemisch und viel Nonsens. Die Reines Prochaines erzählen von banalen Begebenheiten („Die Hecke“), Phänomenen des Alltags („Kreisel sind rund“) und erklären ganz dialektisch die Frage nach der Eigentümlichkeit des Menschen („Identität“). Das verströmt den Geist von Dada und Punk und ist heute so unorthodox wie vor 25 Jahren. [...]
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Metzgerinnen mit Hackebeil (Saiten. Ostschweizer Kulturmagazin - Ursula Badrutt, March 2013)

[...] >>Wir machen keinen Sinn. Wir machen keinen Unsinn. Wir gehen um den Sinn herum, weil so das Leben ist<<, sagt Motor Muda Mathis, und schon geht es los mit der Hymne auf das Kreiselfahren. Es nimmt uns mit und flux landen wir mitten im Sirup. Unwiderstehlich. [...]
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Schlaf, Liebe, Sex (TAZ - Radek Krolczyk, 16.02.2013)

Die vier Schweizerinnen von Les Reines Prochaines besingen in ihrem Programm "Blut" die großen Lebensthemen. Feministisch, kollektiv, antihierarchisch. [...]
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Schamlos blutige Frauenpower (Missy Magazine - Vanessa Reuter, 13.02.2013)

[...] Das neue Album „Blut“ bietet eine reiche Palette an Songs und Hörgedichten aus der 25-jährigen Bandgeschichte, die sich allesamt Banalitäten und Alltägliches vornehmen und in groteske Erzählungen verwandeln. So geht es beispielsweise in „Von Fenchel und Wurst“ um das Zusammenspiel dieser beiden Lebensmittel und deren Bedeutung für den Darmtrakt. [...]
Eines der Gedichte greift den Albumtitel auf und behandelt die Wechseljahre. Hier erzählt eine der Königinnen von ihrer Vorliebe, das Menstruationsblut mit einem Taschentuch aufzusaugen und dieses mit Datum versehen an die Zimmerwand zu hängen, weil es in ihrem Alter jederzeit die letzte Periode sein könnte. Wir erfahren auch, dass Barbara Naegelin ihren Körper für ein Paradies hält und deshalb gerne als Virus ihr eigen Fleisch und Blut befallen würde. Das ist witzig, radikal und stark. Die Peinlichkeiten des Alltags gehören abgeschafft und auf die Bühne von Les Reine Prochaines! [...]
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Wechseljahre in der Kunst (Monopol Magazin - Cornelia Posselt, 13.02.2013)

[...] Das beherrschende Thema des neuen Albums „Blut“ ist die lustige Sinnsuche in banalen Alltagssituationen. Ironische Klischees übers Älterwerden, die Wechseljahre und ein wenig 80er-Jahre-Feminismus lassen es aber ernster erscheinen, als es vielleicht gemeint ist. Selbstreferenz ist ohnehin schwierig auf der Bühne. Wie um diesem Argument zu begegnen, zeigt Claudia Willke in einer auf DVD erschienenen Dokumentation die Gruppe vor einer begeisterten Menge jugendlicher Zuschauer in der Ukraine: Seht her, die Reines überwinden Generationsunterschiede und sogar Sprachbarrieren! [...]
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Les Reines Prochaines - Blut (Aviva - Julia Lorenz, 13.02.2013)

Schräg, morbide und kein bisschen leise: Das Schweizer Quartett verweigert auch nach über 25 Jahren im Musikgeschäft das Etikett "altersmilde" und wartet auf seinem neuen Album mit kleinen und größeren Hintersinnigkeiten über Frühstückseier und Identitätssuche auf. [...]
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Noch immer: Do it yourself! (WOZ Nr. 06/2013 vom 07.02.2013)

Wie schafft es die Performanceband Les Reines Prochaines seit 25 Jahren, sich immer wieder von Neuem zu erfinden? Ein Besuch bei Muda Mathis, Sus Zwick und Fränzi Madörin in ihrem Atelier in Kleinbasel. [...]
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Ungebrochene Erzählstärke (Schweizer Musikzeitung - Michael Gasser, 05.02.2013)

[...] Neue Lieder wie der mit Balkan-Sound auftrumpfende Sonntag Instrumental oder Von Fenchel und Wurst, eine überkandidelte Pop-Nummer im Stile der frühen Nina Hagen, sind wenn nicht virtuos, dann doch gekonnt gespielt. Trotzdem sind die gleich 21 Stücke auf Blut alles andere als gängige Kost. Was nicht zuletzt daran liegt, dass es bei Les Reines Prochaines noch um anderes als um Musik geht, nämlich: um die Performance-Kunst. Ihre Inspirationsquellen seien das Alltägliche, das Mythologische und Physikalische, Pop und Volkstum oder die Kindheit, schreiben die Baslerinnen auf ihrer Website. Das äussert sich in schrägem Gesang, dadaistischen Momenten, Gedichten über geklaute Hecken (sic!) oder Geschichten über einen Virus. Les Reines Prochaines vermögen weiterhin zu überraschen. Weniger durch die nach wie vor minimalistische Musik, als durch ihre Erzählstärke. Die ist ungebrochen. Was macht, dass man den Texten des Quartetts besonders gebannt zuhört.
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Für immer Künstlerinnen (Badische Zeitung, 02.02.2013)

[...] Die mediale Basis all dieser Kunst aber ist und bleibt die Musik, die sich im Pop und Punk ebenso bedient wie im Folk, beim Chanson oder der Minimal Music. Grundlage bleibt dabei zwar stets der Gesang, aber Les Reines haben sich im Lauf der Zeit auch instrumentell eine erstaunliche Vielfalt angeeignet, verwenden Synthesizer, Sequenzer, Bass, Gitarre, Akkordeon und diverse Blasinstrumente. Ihre neuesten "pulsierenden Pulsschläge der Postmoderne", 21 Tracks, Songs und Gedichte, finden sich auf dem Album "Blut" [...]
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Zehn Königinnen sind auf ihrem künstlerischen Lebensweg (Aargauer Zeitung - Tumasch Clalüna, 01.02.2013)

[...] «Man wird nicht jünger, dafür älter», scherzt Muda Mathis über die erstaunliche Beständigkeit ihrer Performanceband. Spielt das eine Rolle? «Nein». Zumal ihr das Wort «ihrer» nicht angebracht scheint: «Wir haben keinen Bandleader. Wir sind alle Frontfrauen und Autorinnen dessen, was wir präsentieren.» [...]
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Unbeirrt wild und ungezähmt (TagesWoche - Tara Hill, 31.01.2013)

Nette Mädchen kommen in den Himmel, böse Mädchen kommen überallhin: Nie hat sich diese alte Einsicht besser bewahrheitet als bei Les Reines Prochaines, deren demonstrativer Dilettantismus mittlerweile, nach einem Vierteljahrhundert, längst legendär geworden ist. [...]
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Les Reines Prochaines – Blut: God Save The Queens!
(RFV Basel - "Popförderung und Musiknetzwerk der Region Basel", 30.01.2013)

[...] Ja, das Leben ist eben keine Wursttheke, Baby! Egal. Les Reines Prochaines zeigen Bein, Herz und Verstand gerne her, nur allzugemütlich soll es dann doch nicht werden. Und genau dafür – und wir reden nicht nur über die satten Bewohnerinnen und Bewohner der Comfort Zone Mitteleuropa, sondern über das globale Kaputt – genau dafür dankt man Les Reines Prochaines schliesslich und immerdar. [...]
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Kein Bitz müde: Les Reines Prochaines (78s - "Das Magazin für bessere Musik" - Marco Durrer, 30.01.2013)

[...] Aus den jungen Aktionskünstlerinnen von einst sind gestandene, wenngleich etwas verrückte Frauen geworden, die – noch kein Bitz müder – auch heute noch traditionelle Kunst- und Geschlechtergrenzen überschreiten. Im Februar erscheint das Album “Blut”, mit einer Reihe neuer ungehobelter Lieder, “die so verschieden sind wie die Temperamente ihrer Autorinnen”. Lieder, “die das Leben schrieb, Songs voll von pathetischem Ernst und generösem Schalk”. Lumpenlieder, Chansons, Cabaret und Burleske, Folk, Ländler, Punk und Pop eigensinniger Ironie und Logik. [...]


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